Hintergrund anonymer Krankenschein

Zur Historie des anonymisierten Krankenscheins in Berlin … Stand Dezember 2018

Zum aktuellen Stand: hier

31.01.2018: Einladung zum Gesundheitspolitischen Dialog „Anonymer Krankenschein in Berlin“

Der anonyme Krankenschein kommt: Der Berliner Senat will ab 2018 jährlich 1.500.000 Euro für die gesundheitliche Versorgung von nicht krankenversicherten Menschen ohne Regelversorgung, darunter auch Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus, zur Verfügung stellen. Artikel von Malene Gürgen, taz 12.12.2017

Basierend auf der Arbeit der Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalität hat das Medibüro Berlin bereits 2008 einen Konzeptentwurf zur Umsetzung eines Anonymisierten Krankenscheins in Berlin erarbeitet, der hier in überarbeiteter Version (Stand: Oktober 2009) als PDF heruntergeladen werden kann.

[button color=“blue“ size=“normal“ alignment=“none“ rel=“follow“ openin=“samewindow“ url=“https://medibuero.de/wp-content/uploads/sites/10/2016/03/Beitrag_KonzeptAnonyKrankenschein_091006.pdf“]Konzeptpapier „Anonymer Krankenschein“ – Stand 10/2009 (pdf)[/button]

Auf dieser Grundlage hatte sich seit November 2008 eine vom ehemaligen Staatssekretär Benjamin-Immanuel Hoff geleitete Arbeitsgruppe des Berliner Senats mit dem Konzept sowie konkreten einzelnen Maßnahmen der Verbesserung der Gesundheitsversorgung Illegalisierter in Berlin beschäftigt. Neben der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz war die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, das Büro des Integrationsbeauftragten sowie das Medibüro Berlin an der AG beteiligt. (Mehr Informationen über die AG und erste Ergebnisse in: Berliner Ärzte 2/2009 sowie Berliner Ärzte 1/2010)

Durch die geschützte Vermittlung von anonymisierten Krankenscheinen könnte die Integration von Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus in die ambulante und stationäre medizinische Regelversorgung erreicht werden. Eine einheitliche Positionierung des Berliner Senats dazu konnte jedoch bisher nicht erreicht werden, da v.a. von Seiten des Innensenats weiterhin die ordnungspolitische Sicht im Vordergrund steht.

Presse und Beiträge

12.12.2017: Anonymer Krankenschein in Berlin. Keine Angst mehr vorm Arztbesuch
Menschen ohne Papiere trauen sich oft nicht zum Arzt. Initiativen fordern schon lange die Einführung des anonymen Krankenscheins – jetzt soll er kommen. Von Malene Gürgen, taz – die tageszeitung

04.10.2017: Der anonyme Krankenschein kommt
Berliner Senat will ab 2018 jährlich 700.000 Euro für die Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung zur Verfügung stehen. Von Nicolas Šustr, Neues Deutschland

03.09.2017: Krankenschein für Papierlose. Legal krank
Nach Niedersachsen will auch Berlin den anonymen Krankenschein einführen und damit die Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Papiere erleichtern. Von Marlene Gürgen, taz

Januar 2010: Neue Perspektiven in Berlin?
Burkhard Bartholome, Jessica Groß und Elène Misbach in: Berliner Ärzte, Heft 1/2010, S. 22

Zu weiteren Artikeln in Berliner Ärzte 1/2010 anlässlich der Fragebogenaktion zur medizinischen Behandlung von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus

27.06.2009: Für die im Schatten
PANTER PREIS Jessica Groß, Panter-Kandidatin zwei, kämpft seit 13 Jahren für die medizinische Versorgung von Menschen ohne gültige Papiere und vermittelt sie an Ärzte und Krankenhäuser. Von Paul Wrusch, taz

April 2009: Gesundheitsversorgung Illegalisierter. Integration in die Regelversorgung statt Entwicklung weiterer Parallelsysteme
Josephine Jenssen und Elène Misbach beschäftigen sich mit der schwierigen Aufgabe der medizinischen Versorgung illegalisierter Menschen, die keinen Zugang auf Bildung, Arbeit und Gesundheitswesen in Deutschland haben. Von Josephine Jenssen und Elène Misbach, Dossier Migration und Gesundheit der Heinrich-Böll-Stiftung

23.03.2009: Krank und ohne Papiere
Wenn illegalisierte Migranten krank werden, können sie nicht einfach zum Arzt gehen, denn es droht die Abschiebung. Nun soll ihnen in Berlin erstmals der Zugang zur medizinischen Versorgung erleichtert werden. Von Jana Pareigis (Autorin) und Christine Harjes (Redaktion), Deutsche Welle

20.03.2009: „Wer sollte da handeln, wenn nicht eine Stadt wie Berlin?“
Jessica Groß, Mitarbeiterin vom Berliner Medibüro für medizinische Flüchtlingshilfe, hält es für notwendig, Menschen ohne Aufenthaltspapiere unbürokratische Hilfe anzubieten. Derzeit würden viele Flüchtlinge erst bei einem fortgeschrittenen Krankheitszustand zum Arzt gehen, was dann eine sehr aufwendige und teure Behandlung erfordere, bemängelte Groß und hofft, dass der Berliner Senat die Initiative ergreift. Deutschlandradio Kultur, Jessica Groß vom Berliner Medibüro im Gespräch mit Klaus Pokatzky

27.02.2009: In der Grauzone: Wie illegale Migranten medizinisch versorgt werden
Illegale Einwanderer, die einen Arzt aufsuchen, riskieren eine Abschiebung – denn öffentliche Stellen sind verpflichtet, sie der Ausländerbehörde zu melden. Das Land Berlin will dies nun mit einem Trick umgehen. Von Dennis Stute, Deutsche Welle

23.02.2009: Krankenschein für illegal Eingewanderte. Der namenlose Patient
Etwa eine Million Menschen leben illegal in Deutschland. Zum Arzt gehen sie meist erst, wenn alles zu spät ist. Das soll jetzt anders werden. Von Constanze von Bullion, Süddeutsche Zeitung

09.02.2009: Patienten ohne Papiere – Es bewegt sich etwas
Jessica Groß in: Berliner Ärzte, Heft 2/2009, S. 24/25

15.12.2008: Ein Papier für Papierlose
Der Berliner Senat prüft die Einführung eines anonymen Krankenscheins, mit dem die geschätzt 100.000 Berliner ohne Papiere leichter zum Arzt gehen könnten. Von Waltraud Schwab, taz-berlin